Synodalität ist kein Selbstläufer. Synodalität braucht Praxis – und Struktur. Beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland 2019-2023 haben wir thematisch wichtige Punkte gesetzt und wichtige Entwicklungen initiiert. Entscheidend war die Erfahrung, dass Beratungen besser werden und Beschlüsse wirksamer, wenn viele verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Expertisen zusammenkommen. Die katholische Kirche wird hierzulande dann eine Zukunft haben, wenn ihre Entwicklung und Erneuerung wirklich gemeinsam getragen ist.
Prof. Dr. Julia Knop, Universität Erfurt
Der Synodale Weg polarisiert. Und das ist gut so. Denn es zeigt, dass hier etwas Relevantes geschieht. Wer will, dass Kirche weitergeht, muss den Kulturwandel wollen. Weil Wandlung die DNA der Kirche ist. Synodalität ist das Strukturprinzip dafür.
Prof. Dr. Matthias Remenyi, Universität Würzburg
Synodalität – das ist das Programmwort von Papst Franziskus. Synodalität – das ist auch das Programmwort all jener Kräfte, die aus dem vielfachen Machtmißbrauch der Kirche zentrale Lektionen lernen wollen. Es ist aber nicht nur moralisch oder höflich geboten, synodal zu sein. Es ist schlicht klug, das Lösungswissen der Vielen zu suchen, zu bergen, zu bündeln und zu fokussieren. Willst Du schnell sein – geh‘ allein. Willst Du weit kommen – geh‘ mit vielen.
Prof. Dr. Matthias Sellmann, Universität Bochum
Wer bestimmt, wer wie und was zu sagen hat, das heißt: wer mit wem zu welchem Zweck redet, zusammenarbeitet, wer mit wem am Ende entscheiden kann, wie dies kontrolliert und legitimiert wird? Das sind Fragen, die sich in allen Institutionen stellen. Für die katholische Kirche wird dies unter dem Begriff der Synodalität verhandelt und es geht letztlich darum, wie die Gläubigen gemeinsam Kirche sind und damit die einseitig episkopal verstandene Kirche transformieren und so aus einer existentiellen Krise führen können.
Prof. Dr. Tine Stein, Universität Göttingen